„Schatz, sag mir die drei magischen Worte.“ „Wir sind Derbysieger!“

Schönwald-Elf schlägt den Erzrivalen TuS Hachen im Derby mit 2:1

Unter besten Voraussetzungen fand das 26. Meisterschaftsspiel bereits am Freitag, 29.04. im heimischen Sportpark statt. Pünktlich um 19:30 Uhr wurde die Partie vom Schiedsrichter angepfiffen. Der genaue Grund für die Verschiebung ist der Redaktion nicht bekannt – es wird jedoch stark gemunkelt, dass die Mannschaft (im Folgenden „Helden“ genannt) ausgiebig in den Mai tanzen möchte. Unter der Leitung von Neu-Physio Timo Hennecke und Zumba-Coach Thobias Schwarzenberg wird sogar der ersehnte Aufstiegstanz zu sehen sein.

Die Helden behalten auch im 14. Heimspiel die „weiße Weste“ und sind nun mit 60 Punkten weiterhin das Maß aller Dinge. Am kommenden Mittwoch, 04.05. kann der Aufstieg ins Kreisliga-Oberhaus perfekt gemacht werden. Anstoß der Partie ist um 19:30 Uhr beim Sorpe-Nachbarn SuS GW Amecke. Theoretisch kann der Traum bereits an diesem Spieltag realisiert werden, wenn sowohl der SV Arnsberg sowie die SG Balve/Garbeck keinen Sieg einfahren.

Vorab eine weitere fröhliche Nachricht: Sven Pellmann ist zurück im Geschäft und trug in seinem ersten Startelf-Einsatz wieder die Kapitänsbinde. Willkommen zurück an Bord! Eigenen Angaben zufolge, waren das Derby und der bevorstehende Aufstieg ausschlaggebend für seine schnelle Genesung.

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+++ Hier die Fakten der 90 Minuten +++

Die vielen Zuschauer sehnten sich nach hitzigen Kombinationen und gefährlichen Toraktionen, wurden im ersten Spielabschnitt jedoch von beiden Seiten enttäuscht. Das Spiel begann zerfahren und ohne Zug zum Tor. Die Anfangsphase war durch viele Querpässe gekennzeichnet. Die Langscheider waren zwar das agilere Team, bissen sich in der Hachener Defensive jedoch meist die Zähne aus. Coach Schönwald stellte sein Team auf einigen Positionen um. Adrian Wobben und Algis Rau begannen als Außenverteidiger, Frederick Will und Burak Mucuk sollten der Innenverteidigung den berühmt sicheren Halt verleihen. Ersterer tat sich hiermit ziemlich schwer und fand leider nicht wirklich gut ins Spiel. Burak setzte dem Spiel seinen Stempel auf und tankte sich oftmals dynamisch durch die Reihen. Der Spielaufbau dauerte oft viel zu lang, sodass die Hachener ihre Räume stets eng halten konnten. Die erste Halbzeit plätscherte vor sich und es ging mit einem durchaus verdienten 0:0 in die Kabinen.

Die zweite Halbzeit knüpfte nahtlos an die erste an. Das Geschehen fand meist im Mittelfeld statt, gefährliche Torchancen waren leider noch Mangelware. Es vergingen etliche Minuten, ehe Steffen Lampe hervorragend eingesetzt wurde. Er zog direkt ab, sein Schuss wurde allerdings glänzend pariert. In der 65. Minute wurden die Ketten von Thobias Schwarzenberg gelöst und er wurde in sein erstes Derby geworfen. In der 78. Minute konnte er eine Flanke von rechts gekonnt zur Führung verwerten. Unter Jubel und Fangesängen wurde sein Kopfballtor gefeiert. Der SuS sah sich nun als sicherer Gewinner. „Nicht mit mir!“, dachte sich Timo Hennecke und wechselte sich selbst ein. Dem 1:1 ging ein grober Patzer vom sonst so blendend aufspielenden TH12 voraus. Matthis Danne erzielte in der 83. Minute den nicht unverdienten Treffer. Der SuS wollte und konnte sich mit diesem Resultat nicht zufrieden geben. Schließlich hatte man zur Vorwoche in Endorf einiges gut zu machen. Die zahlenden Gäste sollten bereits drei Minuten später auf ihre Kosten kommen: Steffen Lampe wurde in die Winkelgasse geschickt und schob zur erneuten Führung ein. Das Spiel war entschieden, die Stimmung ausgelassen. Es wurde umarmt, was zwei Arme hatte und geküsst, was gerade griffbereit war. Das Tor schien den Hachenern abseitsverdächtig und der Protest kannte keine Grenzen. Der Schiedsrichter zückte nach mehrfachen Verbal-Attacken und eines Schubsers gleich zweimal die rote Karte. Das bis dahin fair geführte Spiel bekam einen bitteren Beigeschmack, dennoch feierte die Mannschaft den Sieg noch einige Stunden.

Und wenn sie nicht nach Hause sind, so sind sie noch im Sportheim…

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+++ Hier die Helden in der Einzelkritik +++

Philipp Koch: Gewohnt sicher. Bekam nicht viel auf sein Gehäuse. Der Arno Dübel des Derbys – schien durchweg arbeitslos. Derby-Note: 2

Adrian Wobben: Trotz vieler Zuschauer und des enormen Erfolgsdrucks von Papa und Schwester, machte er eine gute Partie. Derby-Note: 2+

Algis „Ali“ Rau: Sein Spitzname lässt vermuten, wohin der Weg führt: in die Ali-Ga. Vom Schöpfer des Erfolgs ungewohnt als Rechtsverteidiger eingesetzt, meisterte er seine Aufgabe vorzüglich. Sehr dynamisch im Spielaufbau. Lässt sich jedoch weiterhin zu oft von der Auswechselbank ablenken. Derby-Note: 1-

Frederick Will: Im Beruf ein Bollwerk und unverzichtbar, im Derby ein Schatten seiner selbst mit vielen Fehlpässen. Zu behäbig im Spielaufbau. Zu sehr mit seiner Abendplanung beschäftigt. Wir sind dennoch froh dich zu haben. Derby-Note: Gnaden-4

Björn Müller: Sein Pendant in der Innenverteidigung. Voller Tatendrang nach 5 Minuten die gelbe Karte abgeholt, dennoch sicher in der flachen Spieleröffnung. Starke Zweikampfquote. Tipp vom Präsident: lange Bälle vermeiden, Freistöße nicht mehr selbst schießen. Derby-Note: 2*

Robin Melenhorst: Den gewohnten Schritt zu spät, jedoch kein Vorbeikommen des Gegners. Seine Körpersprache ist oftmals an der Grenze des Bösen, gefällt aber vor allem den weiblichen Zuschauern. Derby-Note: 2-

Sven Pellmann: Gott schuf für ihn die rechte Seite. Sehr dribbelstark. Die Kraft reichte nur für 70 Minuten. Besonders auffällig seine Derby-Frisur: Derby-Note: 2

Robin Weisser: Der Allrounder. Es gibt wenig, das er nicht kannst. Gewohnt laufstark und passsicher. Stets kurz vor gelb-rot. Keine enge Beziehung zu Schiedsrichtern. Sein Team bedeutet ihm mehr als sein Auto. Derby-Note: 1

Christoph Schröder: Als Tiefenhagener seine Liebe in Langscheid gefunden. Er ist einer der schnellsten Spieler der B-Liga, setzt diese Stärke jedoch noch zu selten ein. Kilometerleistung hui, Zweikampfstärke pfui. Er hätte das 1:0 für sein Team erzielen müssen. Sein Lächeln verzaubert auch die Führungsetage. Derby-Note: 2

Daniel Bremkes: Traf im Derby auf seine halbe Familie. Die Augen der Hachener Defensive waren auf ihn gerichtet. Er wirkte teilweise zu behäbig und konnte sich nicht durchsetzen. Seine Tore für den SuS bleiben unvergessen, werden mittlerweile zur Rarität. Er hat oft Rückenprobleme. Derby-Note: 2—

Steffen Lampe: Traf auf seinen Ex Verein, fühlt sich aber in Langscheid sichtlich wohler. Sein erster Schuss wurde stark pariert – sein Zweiter nicht. Nach seinem Tor wie in Trance. Genießt das hohe Ansehen im Verein. Danke, Steffen! Derby-Note: 1-

Thobias Schwarzenberg: Kam, köpfte, siegte. Nun endgültig in Langscheid angekommen. Bereits sein 4. Tor. Mehr als Lukas Schneidersmann, Marcel Papenkort und Robert Will zusammen. Dab-Note: 1

Joshua Jeromin: Der Chirurg der zweiten Mannschaft. Er zieht Fäden, die kaum sichtbar sind. Die Experten sind sicher: deine Zeit wird kommen. Derby-Note: 2

Timo Hennecke: Publikumsliebling, Nachhilfelehrer für Freistöße aller Art, Reiseführer und Barkeeper mit Vorlieben für Mallorquinische Spezialitäten. Der Verein liebt ihn. Er versauerte 75 Minuten auf der Bank – eine Frechheit. Viele Zuschauer fanden den Weg aufgrund seiner Ballkünste in den Sportpark. Das Derby hat er mit seinem Fehlpass spannend gemacht. Die Freude über den Sieg wird ihn bis zur Abschlussfahrt begleiten. Hoch die Hände, Wochenende! Derby-Note: 1+

Die Reservebank: Voll gepackt wie der Antonius-Keller. Es herrschte ausgelassene Feierstimmung während des gesamten Spiels. Bestückt mit Studenten, Autoschraubern und Hobbykickern. Auch sie dürfen sich nun Derby-Sieger taufen und ihren tabellarischen Lebenslauf erweitern.

André Schönwald: Am siebten Tag schuf Gott André Schönwald – eine Mischung aus Klaus Toppmöller und Pep Guardiola. Seine Abschiedstournee könnte wohl kaum besser laufen. Er steht kurz vor dem Aufstieg in die Kreisliga A und das Team zu einer Festung geformt. Sein Abgang ist bedauernswert, aber nachvollziehbar. Derby-Note: 1

Co-Trainer Nils Wünne: Der Stratege des Trainerteams und stiller Derbysieger. Führte unter der Woche detaillierte Spielanalysen des Gegners durch. Derby-Note: 1+

Das nächste Spiel findet am Mittwoch um 19:30 Uhr in Amecke auf Rasen statt. Dem Aufstieg in die Kreisliga A mitfiebern und mit etwas Glück ein Stück Aufstiegsrasen sichern.

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